So langsam mag ich nicht mehr. Ich mag nicht mehr hinhören, wenn die Rede davon ist, dass die Wirtschaftsförderung ja doch wohl wichtiger ist. Und dass es schön und gut ist, wenn man sich für Flüchtlinge engagieren möchte. Und dass niemand was davon hat, wenn hier alles den Bach runtergeht. Und dass es ja wohl kaum in unserem Sinn ist, wenn der Islam das Abendland überschwemmt.
Leute! Hört auf so unanständig zu sein. Hört auf, solchen Unsinn zu verzapfen – wer sich bei solchen Teilsätzen ertappt, sollte sich bitte mal selbst zuhören – nur um zu erleben, wie das klingt.
Und wo bleibt der Spaß? Spaß wie hier im Video, wo ein kleiner Verein mal eben Süddeutschlands größten Vert-Contest im Skateboarding stemmt. Ohne Förderpipapo, ohne Papierkram, ohne Mitwirkung des städtischen Wirtschaftsreferats:
Wir erfahren seit Jahrzehnten eine umfassende Abwendung von Gemein- hin zu Eigensinn. Woher kommt’s? Nach meinem Verständnis stand am Anfang der Wunsch, sich ein wenig von der breiten Masse abzuheben. Sein eigenes Ding zu machen. Eben nicht die Kopie der Kopie der Kopie sein zu wollen, Madonna zu hören, einen weißen Golf 3 Cabrio zu fahren, künstlich zerrissene Jeans zu kaufen. Sondern seine eigene Musik gut finden zu dürfen. Sie sogar selbst zu machen. Oder was zu schreiben, was (nicht unbedingt) hohe Literatur sein wollte. Vielleicht einfach einen guten Songtext. Oder eine Short Story. Oder was zu bauen – eine schrottige kleine Rampe fürs eigene BMX, ein Bauwagen-Ausbau zum schnellen Partymachen.